Was ist eigentlich Flamenco?

Flamenco

Flamenco. Der Tanz mit Ausdruck. Der leidenschaftliche Tanz wird vor allem im Süden Spaniens, in Andalusien, mit Hingabe und Herzblut gelehrt und gelernt. Flamenco ist eins der charakteristischen Merkmale der südspanischen Kultur und hält Weltruhm inne. Der Tanz von Welt ist ausdrucksstark und vielschichtig. Ein Aufzählen einiger Eigenschaften, wie zum Beispiel das Stampfen mit den Füßen und die energischen Drehungen, die zu diesem leidenschaftlichen Tanz gehören, ist daher eine so starke Vereinfachung des Feuertanzes, dass sie ihm gar nicht gerecht kommen würde.

Dabei ist Flamenco nicht nur Tanz. Flamenco ist auch spanisches Gitarrenspiel und Gesang. Zusammen bilden sie das Phänomen Flamenco. Entstanden ist dieses Gespann aus einem Geflecht verschiedener Kulturen und Einflüsse. Begonnen hat es mit dem Zusammenspiel griechischer und römischer Ursprünge. Diese wurden dann später um indische, maurische und jüdische Elemente ergänzt und erweitert. Vor allem aus Asien stammende Zigeuner brachten eigene Komponenten mit nach Süd-Spanien und bauten das Phänomen Flamenco damit weiter aus. Obwohl Flamenco eigentlich aus der kraftvollen Stimme des Sängers ausging, wurde der Flamenco als Tanz ab dem 18. Jahrhundert immer beliebter und gewann an Popularität. In Musik-Cafés, den sogenannten „Cafés Cantantes“, wurden Auftritte des Flamenco zunehmend mit Tänzen präsentiert.

Die Tanztechnik des Flamenco

Wenn du an den Flamenco denkst, stellst du dir darunter womöglich Leidenschaft, anmutige Drehungen, energiegeladene Steppschritte vor, gepaart mit magischen Blicken. Doch diese Erscheinung baut auf einer Historie von über 50 Variationen mit unterschiedlicher Tanztechnik dieser Kunst auf. Diese unterscheiden sich und sind unter anderem auch von der Stimmung des Tänzers, den Liedern und kulturellen Traditionen abhängig. Dabei sind die Tänzer auch frei in ihrer Interpretation und geben mit ihrer persönlichen Improvisation ihre ganz eigene Note zu der Flamenco Aufführung. So sind ebenfalls spontane Einfälle leicht mit einzubinden, was jede Aufführung des Flamenco zu einem Unikat macht.

Doch zu Beginn des Tanzes ist es nicht ungewöhnlich, dass der Tänzer still, beinahe apathisch auf der Bühne steht. Er scheint gefühlslos zu sein. Das ändert sich allerdings mit dem Einsetzen der Musik und des Gesangs. Danach geht der Tänzer des Flamenco in der Musik auf und formt Figuren und die Tanztechnik aus der Melodie heraus. Dieser Ausdruck ist die Improvisation aus dem Moment heraus. Es ist die Vereinigung aus Tanz und Musik, die perfekte Kombination leidenschaftlicher Emotionen und elektrisierender Energie. Der Flamenco Tänzer interpretiert die Wörter, den Gesang und die Musik und geht darin vollkommen auf. Der spanische Tanz strotzt vor Impulsivität. Bei einem Paar, das den Flamenco tanzt, sieht die Performance für den Zuschauer schon beinah aggressiv aus. Die Tanztechnik des Flamenco ist darauf ausgerichtet, einen Tanz zu kreieren, der im Kern Dualität, Liebe, Gefühl und Leidenschaft umfasst.

Die Musik des Flamenco

Die Musik des Flamenco besteht aus zwei Bestandteilen: Gesang und Gitarren. Seit dem 16. Jahrhundert wird der Klang der Gitarre verwendet, um bei öffentlichen Auftritten für Unterhaltung zu sorgen. Im privaten Kreis kamen sehr schnell auch weitere Klangformen hinzu. Es wurden Töne mit dem eigenen Körper produziert. Ein Klatschen in die Hände, mit den Knöcheln auf den Tisch klopfen oder mit den Fingern schnipsen. Jeder Ton, den man mit dem eigenen Körper erzeugen konnte, wurde zum Gitarrenspiel hinzugefügt. Erst 200 Jahre später fügte man eine Stimme zur Musik des Flamenco hinzu. Durch die indischen und östlichen Einflüsse spricht man beim Flamenco von einer Verschmelzung orientalischer und andalusischer Musik. So wurde aus einem unbeschwerten und volklichen Lied ein langsames Klagelied mit vielen Erweiterungen und ohne einen festen Takt. Bekannt wurde diese Form der Musik durch Reisende nach Spanien, die in Berichten über ihre Reisen die ersten Quellen für Flamenco-Aufführungen schufen. Die in den Werken von Alexandre Dumas und Théophile Gautier beschreiben sie Formen, Arten und Techniken des Flamenco, die sich heute noch im modernen Flamenco wiederfinden.

Der Flamenco ist also ein moderner Tanz mit einer einzigartigen Geschichte. Entstanden aus einfacher Gitarrenmusik, ist er heute ein Tanz der Leidenschaft und Energie.

Flamenco tanzen lernen

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2 Idee über “Was ist eigentlich Flamenco?

  1. Estefania Garosz sagt:

    Ich erwäge meine Tochter an einer Tanzschule anzumelden. Sie scheint ein reges Interesse für den Flamenco zu haben. Wie Sie bereits sagen, besteht die Musik meist aus Gesang und Gitarren. Ich denke, dass das in der frühkindlichen Entwicklung von Vorteil sein könnte.

  2. Jan Dijkstra sagt:

    Interessant, dass der Flamenco auf einer Historie von über 50 Variationen mit unterschiedlicher Tanztechnik dieser Kunst aufbaut. Ich habe in Zukunft ebenfalls vor, exotisch Tanzen zu lernen. Hoffentlich finde ich dafür eine gute Tanzschule in meiner Stadt.

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